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Wie in vielen Ländern, in denen sich Kampfsportarten entwickelt haben, gibt es auch in Korea eine alte Tradition in der Lehre von Kampfkünsten. In Korea wurden bereits vor dem 1. Jahrhundert nach Christus waffenlose Kampfkünste praktiziert. Dies lässt sich anhand einiger im Norden Koreas vorhandenen Grabmalereien nachweisen.

Ursprung der koreanischen Kampfkünste

In der Epoche des 7. Jahrhunderts nach Christus war Korea in drei Teile gespalten. Im Norden gab es die Koguryo – Dynastie, die auch gleichzeitig das größte der drei Reiche war, die Baekje – Dynastie, die den westlichen Teil des Landes im Besitz hatte. Der kleinste Teil des Landes wurde der Silla – Dynastie zugesprochen. Zwischen den drei Reichen gab es auch immer wieder Konflikte, insbesondere das kleine Silla war ständigen Angriffen aus den Nachbarreichen ausgesetzt und fürchtete vor allem von den größeren Nachbarn geschluckt zu werden. Um der drohenden Gefahr entgegentreten zu können, wurde im Laufe der Zeit eine Art Bürgerwehr ( Hwarang = Blumenknaben ) gegründet, die vor allem auf die waffenlosen Kampfkünste zurückgriff und diese unter dem Namen Subak ( später Taekkyon, Bedeutung: "Schulter drücken" ) weiter ausbaute. Es entwickelte sich daraus später das Hwarang – Do, ein weiter Vorläufer des heutigen Taekwondo.

Entwicklung vom 7. bis zum 19. Jahrhundert

Im Jahre 668 gelang es Kim -Yu Sin aus der Silla - Dynastie, die drei Reiche mit der Unterstützung von Seitens Chinas zu vereinen. 935 erlebte das Reich den Umsturz. Es wurde ein neues Königreich namens Goryeo gegründet, dessen Name später der Name Koreas wurde. Zur Zeit der Goryeo - Dynastie wurde die waffenlose Kampfkunst besonders hoch geschätzt und erreichte unter König Chung Hae seinen Höhepunkt. In den folgenden Jahrhunderten der Yi - Dynastie verloren die waffenlosen Kampfkünste immer mehr an Bedeutung. Das Militärwesen wurde gesellschaftlich abgewertet zugunsten anderer kultureller Errungenschaften. Hierfür gab es hauptsächlich religiöse Gründe, da der Konfuzionismus den Buddhismus ablöste. So wurde bis ins 20. Jahrhundert hinein die Kampfkunst in Korea kaum weiterentwickelt. Unter der zwischenzeitlichen Herrschaft der Mongolen ( 1231 – 1392 ) wurde die Ausübung koreanischer Kampfkunst verboten. Daher konnte sie nur im Untergrund von einigen wenigen Meistern gepflegt und weitergegeben werden.

Entstehung und Entwicklung des Taekwondo im 20. Jahrhundert

Nach dem Fall der Yi - Dynastie wurde Korea 1910 von Japan besetzt. Alles, was Kultur und Geschichte Koreas ausgemacht hatte, wurde gnadenlos unterdrückt und verboten. Das galt auch für koreanische Kampfarten wie Taekkyon und Ssireum. Die japanischen Besatzer brachten zwar andere Kampfarten wie Jujutsu, Kendo, Judo, Karate und Sumo von der Heimat mit, aber Koreanern war es generell verboten, sie zu erlernen, sodass dies nur in Ausnahmefällen vorkam. 1943 fiel das Verbot, Kampfkünste auszuüben, und nach der Unabhängigkeit Koreas im Jahr 1945 kehrten eine Handvoll Koreaner zurück, die im Ausland chinesische oder japanische Kampfkünste erlernt hatten. Sie eröffneten die 5 ursprünglichen Kampfkunst - Schulen, aus denen später auch das Taekwondo entstehen sollte: In den fünf ersten Seouler Taekwondo - Schulen wurde ursprünglich eine Art Karate gelehrt, und Ausländern gegenüber wurde es bis in die 60er Jahre hinein als "Koreanisches Karate" vorgestellt. Allerdings gab es zwischen den Schulen unterschiedliche Standards für Dan - Prüfungen. So kam es bereits vor dem Korea - Krieg zu ersten Gesprächen über einen Verband, doch erst im Krieg einigten sich die Kwan - Vertreter auf die Koreanische Kongsoodo - Vereinigung. Diese erste Vereinigung zerfiel bereits nach wenigen Monaten, weil Hwang Ki kurz danach in Seoul die "Koreanische Tang Soo Do - Vereinigung" gründete, woraufhin auch Son Duk - Sung aus der Kongsoodo - Vereinigung austrat. Son Duk - Sung hatte inzwischen die Leitung der Cheongdo - Kwan übernommen, die zu den größten zivilen Kampfkunst – Schulen gehörte. Koreas Präsident Syngman Rhee wurde während einer Demonstration im Jahre 1952 mit einem Dachziegel - Bruchtest so sehr beeindruckt, dass er Kongsoodo - Training für alle Soldaten anordnete. Dazu wurde 1953 der militärinterne Odo - Kwan ( "Mein Weg" ) ins Leben gerufen, der im Laufe der Zeit zur bedeutendsten Kampfkunst - Schule wurde, da jeder junge Koreaner das Militär passieren musste. Somit verschärfte sich die Situation für die anderen Mitstreiter, denn im Militär wurden zunächst nur die Schwarzgurte der eigenen Schule anerkannt. 1954 wurde ein erfolgreiches Tang Soo Do - Turnier zwischen Korea und China ausgetragen. Ein Jahr später organisierte sich, unterstützt von der Regierung, eine Kommission, die zum wiederholten Male über eine Vereinigung der verschiedenen Kongsoodo - Stile debattierte. Bei dieser Gelegenheit wurde am 11. April 1955 der Name "Taekwondo" vergeben. Der Name sollte bewusst an das traditionelle Taekkyon erinnern, auch wenn es keine inhaltliche Verwandtschaft dazu gab. Dieser Name wurde bis in die 60er außerhalb der Kampfkunst - Schulen nicht verwendet. Hwang Ki kreierte ebenfalls einen neuen Namen für seinen Stil: Soobak - Do, etwa "Weg der schlagenden Hand". Mit Hilfe der Regierung wurde 1959 die erste Koreanische Taekwondo - Vereinigung gegründet. Im Zuge der Studentenrevolution 1960 stagnierte der Aufbau der frisch gegründeten, aber offiziell noch nicht registrierten Taekwondo - Vereinigung. Hwang Ki nutzte die Gelegenheit und mit Hilfe eines guten politischen Freundes gelang ihm kurzerhand die Registrierung seines eigenen Verbandes, den er in Koreanische Soobak – Do - Vereinigung umbenannte. Damit war der Weg für Taekwondo zunächst versperrt, denn eine zweite Vereinigung für den gleichen Sport zu registrieren war nicht möglich. 1961 putschte General Park Chung - Hee, und kurz danach wurde per Antrag die Neuordnung der Tangsoodo / Kongsoodo / Subak – Do - Registrierung verordnet. Als Botschafter in Malaysia entwickelte Choi Hong-Hi, ein Mitbegründer des Taekwondo, das Hyong – System ( "Formenlauf" ) und setzte seine Bemühungen eigenmächtig fort, Taekwondo international, etwa bei den amerikanischen Truppen in Vietnam, bekannt zu machen. 1961 kam es zur Gründung der Koreanischen Taesoodo - Vereinigung ( "Korean Taesoodo Association", kurz KTA ). Der Name "Taesoodo" ( "Tritt – Hand - Weg" ) sah man als Kompromiss zwischen Tang Soo Do, Soobak - Do und Taekwondo. Man kreierte einheitliche Prüfungs- und Wettkampfregeln und schickte Show - Teams ins Ausland. 1965 kehrte Botschafter Choi Hong - Hi nach Korea zurück und wurde gleich zum neuen KTA - Präsidenten gewählt. Als erstes änderte er den Namen der Kampfkunst in "Taekwondo", und forcierte die Bestrebungen nach Internationalisierung. So kam Taekwondo endlich auch 1967 nach Deutschland und führte zur Gründung des Deutschen Taekwondo - Verbandes mit Ausrichtung der 1. Deutschen Taekwondo - Meisterschaft. Der ständige Streit zwischen KTA - Präsident Choi Hong - Hi und den anderen Kwan - Leitern führte dazu, dass man Choi Hong - Hi bereits ein Jahr später darum bat, vom Posten des Präsidenten zurückzutreten und ihm im Gegenzug die Gründung der International Taekwon - Do Federation, kurz ITF, zusicherte. Sie wurde am 22. März 1966 in Seoul mit den Gründungsländern Arabien, Deutschland ( West ), Italien, Korea, Malaysia, Singapur, Türkei, USA und Vietnam gegründet. Als Präsident wurde natürlich Choi Hong - Hi gewählt. In den folgenden Jahren eskalierte der Konflikt zwischen der KTA und der ITF, sodass man sich entschloss in der KTA eigene Formen zu entwickeln, die Poomsae ( erst acht Palgwe, dann acht Taeguk ) und die neun Yudana. 1971 wurde Kim Un - Yong zum 6. KTA - Präsidenten gewählt. Im selben Jahr stellte sich der südkoreanische Präsident Park Chung - Hee zur Wiederwahl und rief Ende des Jahres den nationalen Notstand aus. Vorher entdeckte er Taekwondo als nationales Erziehungsmittel und fertigte am 20. März 1971 höchstpersönlich eine Kalligraphie an, mit der er Taekwondo zum koreanischen Nationalsport ( Kukki Taekwondo, etwa "nationaler Schatz Taekwondo" ) erklärte. Im selben Jahr erfolgte die Grundsteinlegung des Kukkiwon ( etwa "Ausübungsstätte des nationalen Schatzes" ), des "Welt – Taekwondo - Hauptquartiers" ( offizieller Titel ), das 1972 fertig gestellt wurde. 1972 musste Choi Hong - Hi wegen politischer Streitigkeiten Südkorea verlassen. Er verlegte den Sitz der ITF nach Toronto in Kanada und begann die Reform seines Taekwondo. Als Folge davon wurde am 28. Mai 1973 im Laufe der ersten stattfindenden Taekwondo - Weltmeisterschaft die World Taekwondo Federation, kurz WTF, mit Sitz in Seoul gegründet. Die nachfolgenden Jahre waren durch Konflikte beider Weltverbände geprägt, so dass 1980 die Anerkennung der WTF als Weltfachverband Taekwondo vom IOC erfolgte. Bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul wurde das WTF - Taekwondo erstmals als Demonstrationswettbewerb vorgestellt, und im Jahr 2000 in Sydney wurde es als vollwertige olympische Disziplin aufgenommen. Choi Hong - Hi ging einen anderen Weg und besuchte mit einem Taekwondo - Team 1981 Nordkorea, wo seitdem ITF - Taekwondo betrieben wird, dies wurde ihm in Südkorea als Landesverrat angelastet. Bis heute wird sein Name weitgehend verschwiegen, und seine Leistungen als "Vater des Taekwondo" werden nicht anerkannt. Nach dem Tod von Choi Hong – Hi begann der langsame Zerfall der ITF. Dies äußerte sich darin, dass es zwei Weltverbände mit dem Namen ITF gab, und zwei Weltmeister. Im Jahre 2017 wurde die WTF in WT (World Taekwondo) umbenannt.



© Taekwondo Sportgemeinschaft Bochum e.V.